Beschreibung:
Er ist ein ausdauerndes Schlinggewächs mit rechtswinkendem Stengel, der durch Klimmhaare rauh ist. Er ist gegenständig mit
langgestielten, drei- bis fünflappigen sehr rauhen Blättern besetzt. Er wird etwa 3 - 6 m hoch. Die männlichen Blütenstände bilden achselständige lockere Trugdolden mit unscheinbaren,
grünlich-weißen kleinen Blüten. Die weiblichen Blüten bilden dichtblütige Blütenstände aus, die in Scheinähren stehen, mit Lupulindrüsen besetzt sind und sich später zu den sog. Hopfenzapfen
vergrößern. Diese werden arzneilich genutzt, aber auch die Lupulindrüsen, die an den Zapfendeckblättern und den Vorblättern der Einzelblüten sitzen
verwendete Pflanzenteile:
Blütezeit:
Sommer
Vorkommen:
in feuchten Gebüschen, an Ufern, Waldränder, in Hecken
Ernte:
die weiblichen Blütenstände: im Spätsommer, kurz bevor sie völlig ausgereift sind, damit bei der Ernte die Drüsenschuppen nicht
abfallen
die Hopfendrüsen (wenn man sie allein verwenden will): im absolut trockenen Zustand mit Hilfe eines Siebes die Hopfendrüsen von
den Deck- und Vorblättern abrubbeln. Durch das Schütteln fallen die Drüsenschuppen ab und werden als grüngelbes, etwas klebriges Pulver gewonnen
Haltbarmachung:
trocknen
Hopfen sollte trocken und vor Licht geschützt gelagert werden. Erstandener Tee sollte zu Hause in eine Dose oder ein ähnliches
Behältnis umgefüllt und diese vor der Teezubereitung stets kräftig geschüttelt werden. Da sich die Drüsenhaare bei längerer Lagerung absetzen können, wird durch das Durchmischen einer ungleichen
Verteilung der Bitterstoffe entgegengewirkt.
Inhaltsstoffe:
Gerb- und Bitterstoffe (Humolon, Lupolon), Harzsubstanzen, ätherisches Öl, Mineralstoffe, Flavonoide, 2-Methyl-3-buten-2-ol,
Hopfenbitter (stickstoffrei), Humulon, Humulen, Lupulon, Lupulin, ätherisches Öl, Gerbsäure, Harze, Campesterol, Stigmasterol, Beta-Sitosterol, Eugenol, Farnesol, Isovalerinsäure,
Phytohormone
Wirkung und Anwendung:
Achtung
Derzeit sind keine Neben- oder Wechselwirkungen sowie Gegenanzeigen für Hopfenzapfen bekannt. Schwangere, Stillende und Kinder
sollten Hopfen jedoch mit Vorsicht genießen. Bei Kontakt zu frischen, ungetrockneten Hopfenzapfen kann die sogenannte Hopfenpflückerkrankheit auftreten, die mit Kopfschmerzen, Schläfrigkeit,
Gelenkbeschwerden, Bläschenbildung auf der Haut und Bindehautentzündung einhergehen kann. Bei trockenen Zapfen ist damit jedoch nicht zu rechnen, da die für diese Reaktionen verantwortlichen
Pflanzenteile beim Trocknen vermutlich zugrunde gehen.
Phyto-Östrogene gegen Wechseljahrsbeschwerden
Da Hopfen Phytohormone enthält, die dem Östrogen ähneln, kann man Hopfen gegen Wechseljahrsbeschwerden verwenden, denn sie
gleichen das schwindende Östrogen etwas aus.
In der Anfangsphase der Wechseljahre besteht jedoch eher ein Progesteron-Mangel und dadurch ein relativer Östrogen-Überschuss.
Daher ist in dieser Phase der Hopfen eher ungeeignet, um die anfänglichen Wechseljahrsbeschwerden zu lindern. Stattdessen kann man Mönchspfeffer, Schafgarbe oder Frauenmantel
einsetzen.
Auch wenn man außerhalb der Wechseljahre unter Östrogenmangel leidet, kann man Hopfen-Tee trinken.
Die östrogenähnlichen Stoffe des Hopfens sorgen im Übermaß genossen jedoch für eine Zunahme des Bauchumfangs (Bierbauch). Daher
sollte man den Hopfen bei Neigung zum dicken Bauch eher sparsam einsetzen.
Tee:
Blüten
2 gehäufte Tl Hopfenblüten mit 1/4 l kochendem Wasser übergießen und etwas 15 min ausziehen.
Als Schlaftrunk: entweder allg. 2x tägl. eine Tasse oder eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen
Zapfen
etwa 0,5 g der zerkleinerten Hopfenzapfen (1 Teelöffel entspricht etwa 0,4g) mit siedendem Wasser übergiessen und nach 10-15
Minuten durch ein Teesieb geben.
Da der Tee recht bitter ist, empfiehlt sich die Kombination mit anderen beruhigend wirkenden Pflanzen wie Melisse oder
Lavendel.
weitere Anwendung:
im Schlafkissen: ein mit Hopfenzapfen gefülltes Baumwollkissen; muss nach einer Woche erneuert werden
Hopfenschuppen 2 - 3 mal tägl. eine kleine Messerspitze voll